Lerntherapie

 

Als Ergotherapeutin arbeite ich schon lange mit Kindern, die Defizite in den Basisfunktionen (Vorläuferfähigkeiten) für Schulfertigkeiten wie Aufmerksamkeit, Visuell- räumliche Wahrnehmung, Arbeitsgedächtnis- und Merkfähigkeitsstörungen, Störungen der Handlungsplanung und der Exekutiven Funktionen aufweisen. 

Immer wieder habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Kinder in der Schule schnell enttäuscht sind, weil ihnen oft das Lernen deutlich schwerer fällt, als ihren Mitschülern. Sie lernen nicht so leicht Lesen, Rechnen oder Schreiben. Lernen und Schule ist für sie sehr mühsam und extrem anstrengend. Sie geraten oft in einen Teufelskreis aus Versagensängsten, geringem Selbstvertrauen und Vermeidungsverhalten. Nicht nur das Kind leidet unter diesem Problem, sondern auch die Familie.

Um ihnen bei der Bewältigung der schulischen Anforderungen und die daraus evtl. resultierenden psychischen Problemen besser und konkreter helfen zu können, habe ich mich zusätzlich zur Ergoverhaltenstherapeutin und zur Lerntherapeutin ausbilden lassen.

Das Ziel der Lerntherapie ist es, eine positive Lernstruktur herzustellen. Dazu muss vorrangig das Selbstwertgefühl des Kindes gestärkt werden, damit bei gesteigerter Lernmotivation erfolgreiches Lernen wieder möglich wird. 

Im Gegensatz zur Nachhilfe setzt die Lerntherapie nicht am aktuellen Schulstoff, sondern am individuellen Lernstand des Kindes an. Die Kinder werden also dort abgeholt, wo sie stehen. Deshalb sind eine ausführliche Diagnostik und Anamnese unerlässlich, sodass ein individueller Therapieplan erstellt werden kann, der je nach Ausgangslage neben der Arbeit an grundlegenden Lerninhalten auch Bestandteile aus anderen Therapie- oder Trainingsmethoden integriert. Spielerische Komponenten und das Arbeiten mit kindgerechtem Material, vor allem zu Beginn der Therapie, dienen zum einen dem absolut notwendigen, wertschätzenden, vertrauensvollen Beziehungsaufbau. Zum anderen kann dem Kind so der Spaß am Lesen, Schreiben oder Rechnen vermittelt und ihm die Erfolgserlebnisse verschafft werden, die ihm bislang versagt geblieben sind. 

Lerntherapie biete ich nur in Einzelstunden an, da nur so auf dem vorhandenem Wissen und den Stärken des Kindes aufgebaut werden kann. Die vorhandenen Strukturen können genutzt werden und eine individuelle Förderung wird am besten ermöglicht.

Die Kooperation mit Eltern und Lehrern und die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Therapeuten sind ebenso selbstverständlich für mich, wie die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen und Supervision.

Die Praxis ist von Jugendämtern anerkannt, die unter gewissen Voraussetzungen auf Basis des § 35a SGB VIII die Kosten für die Lerntherapie tragen.